Veranstaltungsort: | Hauptstelle Mönchengladbach |
Straße | Hausnummer: |
Bismarckstraße 50-52 |
PLZ | Ort: | 41061 Mönchengladbach |
Datum: | 12.09.2023, 19.00 Uhr |
Vortrag wissenschaftlicher Verein
Lea Wulf M.A.
Künstliche Intelligenz – wer hat wen im Griff?
Die diesjährige Hauptversammlung des Wissenschaftlichen Vereins findet am 12.9.2023 ab 18 Uhr in den Räumen der Gladbacher Bank statt. Anschließend freuen wir uns auf unseren "Einstiegsvortrag" am gleichen Ort (ab 19 Uhr), zu dem wir auch Gäste willkommen heißen. Wir danken schon jetzt der Gladbacher Bank für die erneut erwiesene Gastfreundschaft!
Lea Wulf M.A., Künstliche Intelligenz – wer hat wen im Griff?
Spätestens seit Anfang des Jahres ist Künstliche Intelligenz (KI) in der öffentlichen Debatte angekommen – in den Medien sorgte das Sprachmodell Chat-GPT für Schlagzeilen: Studierende nutzten das Programm des US-amerikanischen Unternehmens OpenAI für ihre Essays oder Abiturient*innen wurde vorgeworfen, dass sie mit Chat-GPT schummeln würden. Schnell sprach die Politik über Verbote.
Doch was ist sogenannte Künstliche Intelligenz? Warum sollten wir uns als Gesellschaft damit auseinandersetzen, wie wir den Einsatz digitaler Technologien gestalten? Wir begegnen algorithmischen Systemen jeden Tag, egal ob wir uns in Sozialen Netzwerken informieren oder durch den Urlaubsverkehr navigieren. Der Einsatz bietet Chancen, in dem er unsere Arbeit erleichtert oder Produktionsprozesse effizienter gestaltet, gleichzeitig birgt die Nutzung Künstlicher Intelligenz Risiken. Sie kann dazu beitragen, Falschinformationen zu verbreiten, marginalisierte Personengruppen zu diskriminieren oder durch ihren enormen Energiebedarf ein Risiko für Klima- und Umwelt zu werden. Im März 2023 forderten mehr als 1000 Expert*innen, darunter die Tech-Giganten Elon Musk oder Apple-Mitgründer Steve Wozniak, ein Moratorium für die Entwicklung großer KI-Systeme. Damit schürten sie die Sorge vor einer Super-Intelligenz, die unsere Gesellschaft gefährdet. Der Blick sollte sich jedoch nach Brüssel richten: Dort wird derzeit die Europäische Verordnung zu Künstlicher Intelligenz verhandelt. Sie ist der weltweit erste Versuch, die Entwicklung und den Einsatz von KI-Technologien umfassend zu regulieren.
Lea Wulf ist Projektmanagerin im Bereich Digitalisierte Gesellschaft der Stiftung Mercator und arbeitet dort schwerpunktmäßig zu Themen an der Schnittstelle von Digitaler Transformation und Klimaschutz. Davor koordinierte sie ein KI-Netzwerk bei bremen digitalmedia, dem Verband der Bremer Digital- und IT-Branche. Lea studierte an den Universitäten Bremen und Helsinki Politik-, Kommunikations- und Medienwissenschaft und verfügt über einen Master-Abschluss in Politikmanagement, Public Policy und öffentliche Verwaltung von der NRW School of Governance, wo sie für ihre Abschlussarbeit zu netzpolitischem Aktivismus mittels strategischer Klagen den Institutspreis des Instituts für Politikwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen gewann.