Mönchengladbach. 2770 Hobbysportler legten im Jahr 2016 erfolgreich die Prüfungen zur "Fitnessmedaille für Jedermann" ab. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von 483 Sportabzeichen. Das neue Format "Fitteste Firma" soll zum Sport anregen.
Es läuft gut für die Klasse 5b der Geschwister-Scholl-Realschule. Beim Schlagball-Weitwurf machen die Schüler eine gute Figur, der Ball fliegt häufig über die 15-Meter-Marke. "Insgesamt habe ich aber eher eine Sprinter-Klasse", sagt Andrea Falkenroth. Die Sportlehrerin ist für den Stadtsportbund (SSB) eine ideale Repräsentantin der Sportabzeichentage. Schon seit über zehn Jahren kommt sie immer wieder mit ihren Klassen ins Grenzlandstadion, damit die Schüler die Leichtathletik-Prüfungen für die "Fitnessmedaille für Jedermann" ablegen können.
"Das Sportabzeichen ist kein Wettkampf, vielmehr kann jeder Jugendliche für sich selbst den Ehrgeiz entwickeln, sich sportlich zu verbessern. Da findet jeder seinen Platz", sagt Falkenroth. Der SSB wünscht sich mehr von diesen engagierten Schulen, die kurz vor den Sommerferien die Sportabzeichentage nutzen. Elf Schulen mit insgesamt 1700 Schülern nehmen das Angebot derzeit wahr, es könnten aber noch wesentlich mehr sein.
Auch für das Jahr 2016 präsentiert der SSB keine befriedigenden Zahlen. 2777 Sportabzeichen wurden im vergangenen Jahr in Mönchengladbach erfolgreich abgelegt, womit die Stadt den neunten Platz unter den 23 Stadt- und Kreissportbünden in Nordrhein-Westfalen belegt. Doch mehr als die Platzierung beschäftigt den Stadtsportbund der Rückgang von 483 abgelegten Sportabzeichen im Vergleich zu 2015. "Im Jahr zuvor hatten wir noch eine Steigerung von 20 Prozent. Jetzt sind wir wieder da, wo wir hergekommen sind", sagt Wolfgang Rombey. Der SSB-Präsident ist gemeinsam mit Axel Tillmanns ins Grenzlandstadion gekommen, um für die Fitnessmedaille zu werben.
"Das Sportabzeichen soll dazu animieren, lebenslang Sport zu treiben. Zudem deckt es viele sportliche Fähigkeiten ab: Kraft, Ausdauer, Koordination, Schnelligkeit und Schwimmfähigkeit", sagt Tillmanns, der die Kommunikation zwischen SSB und den Schulen zukünftig noch intensivieren möchte. Zugleich startet der Stadtsportbund dieser Tage ein weiteres Projekt.
In Zusammenarbeit mit der Barmer und der Gladbacher Bank hat er den Sportabzeichen-Wettbewerb "Fitteste Firma" ins Leben gerufen. 1600 Firmen sind bereits informiert worden, dass ihre Beschäftigten demnächst mit Kollegen für das Sportabzeichen trainieren und sich in den Disziplinen prüfen lassen können. Den fleißigsten Firmen winken anschließend Preise. "Ich denke, dass es ein gutes Angebot für Firmen ist, sich für die betriebliche Gesundheitsförderung zu engagieren. Zudem ist es eine gute Gelegenheit, etwas für das Teambuilding zu tun", sagt Rombey, der das Projekt mit Hans-Peter Ulepic (Gladbacher Bank) und Dirk Mathey (Barmer) auf der Bezirkssportanlage Puffkohlen vorstellte. Dass das Sportabzeichen trotz des individuellen Kampfes um die Fitnessmedaille auch den Teamgeist fördert, dafür sind die Sportabzeichentage der Schulen derzeit wieder ein guter Anschauungsunterricht.
Quelle: RP | Thomas Grulke