Mönchengladbach. Zur Jahreshauptversammlung berichtete der Vorstandssprecher von einem ereignisreichen, erfolgreichen Geschäftsjahr. Von Angela Wilms-Adrians
In der Kaiser-Friedrich-Halle zog der Vorstand der Gladbacher Bank jetzt Bilanz über das ausgelaufene Geschäftsjahr 2016. Das Ergebnis fällt gut aus - dem anhaltenden Niedrigzinsniveau und den erschwerten Rahmenbedingungen zum Trotz. Aufsichtsratsvorsitzender Ludwig Quacken erinnerte an besondere Herausforderungen, zu denen verstärkte Regulierungsanforderungen im Kreditwesen, Gesetzesänderungen zum Risikomanagement und das anhaltende Niedrigzinsniveau zählen. Er betonte: "Jede Bank ist selbst für ihr Schicksal verantwortlich. In der schwierigen Situation spricht für unser Haus, dass das Geschäftsmodell unverändert trägt".
Vorstandssprecher Hans-Peter Ulepic sprach in der Gegenüberstellung von Planwerten und erzieltem Geschäft von einer Punktlandung: "Wir haben uns ein Betriebsergebnis von 1,11 Prozent in Relation zum durchschnittlichen Geschäftsvolumen vorgenommen. Erreicht wurden 1,10 Prozent. Das nominelle Betriebsergebnis sollte bei 7,5 Millionen Euro auslaufen; erreicht wurden 7,6 Millionen", so Ulepic. Er berichtete, dass die Kunden wegen der niedrigen Zinsen langfristig zinsgesicherte Immobiliendarlehn für den Wohnungs- und Gewerbebau nachfragten. Dazu stellte er fest: "Von dieser Nachfrage haben wir profitiert und unsere Marktstellung ausgebaut". Bei den langfristigen Baufinanzierungsdarlehn nannte er ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 36 Prozent. Ulepic versicherte, dass der vorsichtige Ansatz beim Eingehen von Zinsänderungsrisiken beibehalten werden soll und daher bewusst auf ein höheres Kreditwachstum verzichtet wird.
Besondere Erfolge verzeichnete er in der Vermittlung von Baufinanzierungen. Das laufende Jahr würde aus dem hervorragenden Vermittlungsvolumen des Vorjahres profitieren. Er verhehlte nicht, dass die Niedrigzins- und Negativzinssituation zu merklich sinkenden Betriebsergebnissen führt. "Die gesamte Bankenbranche blickt angesichts der andauernden Niedrigzinssituation nicht gerade rosig in die Zukunft. Auch unsere Fünf-Jahresplanung sieht vor, dass sich das Betriebsergebnis der Gladbacher Bank bis auf 0,92 Prozent reduzieren könnte", so der Vorstandssprecher. Ulepic schlug für die Aktionäre eine Dividende von 12 Euro, zuzüglich 2 Euro Bonus je Aktie vor. Dem Vorschlag wurde in den Wahlen zugestimmt. Nach den Gladbacher Zahlen schlug Gastredner Markus Gürne, Ressortleiter der ARD-Börsenredaktion, den weltumfassenden Bogen. Zum Thema "Zeitenwende - Europas Rolle in einer veränderten Welt" sprach er über das komplizierte Geflecht von Politik, Wirtschaft und Finanzmärkten.
Quelle: RP