Mittelstandsstudie Herbst 2022: Geschäftserwartungen brechen ein

Der Mittelstand kann sich den Auswirkungen der Energiekrise nicht entziehen. Zwar ist die Bewertung der aktuellen Lage immerhin noch auf einem zufriedenstellenden Niveau, die Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate haben sich jedoch zum dritten Mal in Folge verschlechtert und rutschen im Herbst 2022 auf ein Allzeit-Tief. In der aktuellen VR Mittelstandsumfrage unter mehr als 1.000 mittelständischen Unternehmen glauben nur noch 10 Prozent der Befragten, dass sich ihr Geschäft im kommenden halben Jahr verbessern wird. Dagegen erwarten 53 Prozent der Befragten eine Verschlechterung.

Angesichts der hohen Kostensteigerungen und der bevorstehenden Rezession gab auch die Investitionsneigung nach, zum dritten Mal in Folge. So planen mittlerweile nur noch zwei Drittel der Mittelständler, in den kommenden sechs Monaten in ihr Unternehmen zu investieren. Die Energiekrise zeigt zudem auch direkte Auswirkungen auf die aktuellen Problemfelder der Mittelständler. So steht nicht mehr der Fachkräftemangel als größtes akutes Problem an Platz 1, sondern die Energiekosten. Auf Rang 3 der meistgenannten Problemfelder folgt die Sorge um die hohen Rohstoff- und Materialkosten.

Zuversichtlich stimmt, dass der Mittelstand als Ganzes seine Bilanzqualität 2020 und 2021 nicht nur bewahren, sondern sogar merklich verbessern konnte. Hierfür waren krisenbedingte Sondereffekte ein wichtiger Treiber, die Resilienz der Unternehmen hat sich nichtsdestotrotz erhöht. Aber lesen Sie selbst die Ergebnisse der gemeinsamen Mittelstandsstudie von DZ BANK und des BVR, die auch die VR-Bilanzanalyse beinhaltet.